Persönliche Energie verstehen und nutzen – eine Anleitung

Persönliche Energie verstehen und nutzen – eine praktische Anleitung

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Kennt ihr das? Manche Tage sprudelt ihr vor Energie und könntet Bäume ausreißen, an anderen fehlt euch jeglicher Antrieb für die kleinsten Aufgaben. Wir sprechen heute für euch über ein Thema, das uns alle betrifft: unsere persönliche Energie und wie wir sie optimal nutzen können. Denn wenn wir verstehen, was uns Kraft gibt und was sie uns raubt, können wir ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben führen.

Wenn wir von persönlicher Energie sprechen, meinen wir nicht nur die körperliche Fitness oder wie ausgeschlafen wir sind. Es geht um ein ganzheitliches Konzept, das mentale, emotionale und physische Aspekte umfasst.

Persönliche Energie in unterschiedlicher Kulturkreisen

Die Vorstellung von einer Lebensenergie, die in uns fließt und unser Wohlbefinden bestimmt, findet sich in nahezu allen Kulturkreisen wieder – nur unter verschiedenen Namen und mit unterschiedlichen Ansätzen.

In der chinesischen Tradition spricht man von „Qi“, im indischen Ayurveda und Yoga von „Prana“, in Japan von „Ki“ und in der westlichen Tradition vielleicht von „Vitalität“ oder „Lebenskraft“. Allen gemeinsam ist die Idee, dass diese Energie sowohl körperliche als auch geistige Aspekte umfasst und durch bewusste Praktiken gelenkt und gestärkt werden kann.

Was früher oft als spirituelles oder esoterisches Konzept abgetan wurde, findet heute zunehmend Eingang in moderne Coaching-Methoden und sogar in die Wissenschaft, wo Zusammenhänge zwischen Energieempfinden und physiologischen Prozessen erforscht werden.

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Was bedeutet persönliche Energie eigentlich?

Unsere Energie ist wie ein Akku, der sich durch bestimmte Aktivitäten auflädt und durch andere entleert. Jeder von uns hat dabei sein eigenes, einzigartiges Energiemuster.

Um dieses Muster zu verstehen, gibt es verschiedene Ansätze. Neben der klassischen Energiearbeit und psychologischen Modellen hat in den letzten Jahren auch das Human Design System an Bekanntheit gewonnen.

Ein erfahrener Coach in Köln hat passend dazu eine Webseite erstellt, die sich damit befasst, wie sich Human Design berechnen lässt. Dieses System betrachtet Geburtszeit und -ort, um individuelle Energietypen zu bestimmen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Doch unabhängig von spezifischen Systemen können wir alle lernen, unsere Energie besser zu verstehen und zu steuern. Wir zeigen euch, wie ihr eure Energiequellen identifizieren und eure persönlichen Energieräuber entlarven könnt.

Persönliche Energie: Quellen erkennen und anzapfen

Was gibt uns Kraft? Was raubt uns zu viel Energie? Schauen wir uns wichtige Faktoren nun etwas genauer an.

Der Unterschied zwischen Energiespendern und -räubern

Jeder von uns hat Tätigkeiten und Menschen im Leben, die uns mit Energie versorgen. Genauso gibt es Aktivitäten und Begegnungen, die uns auslaugen. Das Interessante dabei: Was für die eine Person ein Energiespender ist, kann für die andere ein Energieräuber sein.

Für manche ist ein geselliger Abend mit Freunden die perfekte Möglichkeit, aufzutanken. Andere brauchen genau nach solchen sozialen Aktivitäten erst einmal Zeit für sich, um ihre Batterien wieder aufzuladen. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch – wichtig ist nur, dass ihr eure persönlichen Muster erkennt.

Tägliche Energiebilanz führen – ein praktisches Tool

Um herauszufinden, was euch Energie gibt und was sie euch nimmt, empfehlen wir eine einfache Übung: Führt über ein bis zwei Wochen eine Energiebilanz. Notiert abends kurz, welche Aktivitäten und Begegnungen euch heute Energie gegeben haben und welche euch erschöpft haben.

Nach einiger Zeit werdet ihr Muster erkennen. Vielleicht bemerkt ihr, dass bestimmte Arbeitsprojekte euch beflügeln, während andere euch auslaugen. Oder ihr stellt fest, dass ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause euch mehr Energie für den Nachmittag gibt als ein Kaffee.

Mit diesem Wissen könnt ihr bewusster planen: Legt energieraubende Aktivitäten in Zeiten, in denen ihr ohnehin energiegeladen seid, und plant nach anstrengenden Terminen bewusst Aktivitäten ein, die euch wieder auftanken.

Kraft der kleinen Energieriegel im Alltag

Im hektischen Alltag können wir nicht immer zwei Stunden Yoga oder Waldspaziergang einplanen, um unsere Energie aufzutanken. Daher ist es wichtig, kleine „Energieriegel“ in den Tag einzubauen – kurze Aktivitäten, die uns schnell wieder Kraft geben.

Das kann eine fünfminütige Atemübung sein, ein kurzer Gang ans offene Fenster mit ein paar tiefen Atemzügen, eine Tasse Tee in Ruhe oder auch einfach das bewusste Strecken und Dehnen nach langem Sitzen. Experimentiert mit verschiedenen Mini-Pausen und findet heraus, welche euch am besten helfen, eure Energie wieder zu aktivieren.

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Die häufigsten Energieräuber entlarven

Einige Energieräuber sind besonders hartnäckig. Diese zu erkennen, kann ein wichtiger Schritt sein, um Veränderungen zu erreichen. 

Multitasking – der heimliche Energiefresser

Was viele nicht wissen: Multitasking ist einer der größten Energieräuber überhaupt. Wenn wir versuchen, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, springt unser Gehirn ständig zwischen verschiedenen Tätigkeiten hin und her. Dieser Wechsel kostet enorm viel Energie – mehr, als wir denken.

Unser Tipp: Probiert es mit der Pomodoro-Technik. Arbeitet 25 Minuten konzentriert an einer Aufgabe, macht dann 5 Minuten Pause und wechselt erst danach das Projekt. Ihr werdet erstaunt sein, wie viel mehr ihr schafft und wie viel weniger erschöpft ihr euch am Ende des Tages fühlt.

Die Grenzen-Falle: Nein-Sagen lernen

Kennt ihr das? Ihr habt eigentlich schon zu viel auf dem Teller, aber da kommt noch eine Anfrage, und ihr sagt trotzdem zu – aus Pflichtgefühl, Hilfsbereitschaft oder einfach, weil ihr nicht Nein sagen könnt. Solche Situationen sind wahre Energiekiller, weil ihr nicht nur die zusätzliche Aufgabe erledigen müsst, sondern euch oft auch über eure eigene Nachgiebigkeit ärgert.

Grenzen zu setzen ist eine Fähigkeit, die viele von uns erst lernen müssen. Fangt mit kleinen Schritten an: Vielleicht mit „Ich kann das leider nicht sofort erledigen, aber am Donnerstag hätte ich Zeit dafür“. Oder mit einem klaren „Das passt gerade nicht in meinen Zeitplan, aber ich kenne jemanden, der dir vielleicht helfen kann.“

Negative Gedankenspiralen durchbrechen

Grübeln, Sorgen und negative Gedankenspiralen sind wahre Energievampire. Sie rauben uns nicht nur im Moment Kraft, sondern ziehen oft eine Schleppe negativer Emotionen hinter sich her, die uns den ganzen Tag belasten kann. Eine wirksame Technik, um solche Gedankenspiralen zu durchbrechen, ist die bewusste Unterbrechung.

Wenn ihr merkt, dass ihr in negative Gedanken abgleitet, sagt innerlich „Stopp!“ und lenkt eure Aufmerksamkeit bewusst auf etwas Positives oder Neutrales, zum Beispiel eure Atmung oder Geräusche in eurer Umgebung. Mit etwas Übung wird es euch immer leichter fallen, diesen Schalter umzulegen.

Persönliche Energie: Rhythmen verstehen und nutzen

Es kann in diesem Kontext besonders hilfreich sein, persönliche Energierhythmen zu verstehen und im Alltag zu nutzen.

Euer energetischer Fingerabdruck

Jeder Mensch hat seinen eigenen energetischen Rhythmus – wie einen Fingerabdruck. Manche von uns sind Morgentypen und haben in den frühen Stunden ihre Hochphase, andere laufen erst nachmittags oder abends zur Höchstform auf.

Auch im Wochenverlauf gibt es Unterschiede: Vielleicht seid ihr montags besonders kreativ, während euch der Mittwoch eher für routinemäßige Aufgaben geeignet erscheint.

Beobachtet eure persönlichen Muster und plant entsprechend. Legt anspruchsvolle Aufgaben in eure Hochphasen und nutzt energetische Tiefpunkte für weniger fordernde Tätigkeiten. So arbeitet ihr mit eurer natürlichen Energie statt gegen sie.

Regeneration bewusst planen

Energie braucht Regeneration – das ist keine Neuheit. Doch viele von uns vergessen, Erholungsphasen bewusst einzuplanen. Stattdessen warten wir, bis der Körper streikt oder wir emotional am Ende sind, bevor wir uns eine Pause gönnen.

Setzt Erholung auf eure To-Do-Liste, genauso wie wichtige Arbeitsprojekte oder Familienaktivitäten. Plant regelmäßige Auszeiten ein – ob das nun ein freier Abend, ein Wochenende ohne Verpflichtungen oder ein regelmäßiger Yoga-Kurs ist.

Und vor allem: Haltet diese Termine mit euch selbst ein, statt sie bei Bedarf immer als Erstes zu streichen.

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Die persönliche Energie-Strategie

Das Wissen um Energiemuster ist der erste Schritt, aber die Umsetzung im Alltag ist entscheidend. Wir empfehlen euch, eine persönliche Energie-Strategie zu entwickeln:

1. Führt zunächst eine Bestandsaufnahme durch: Was gibt euch Energie, was raubt sie euch?
2. Identifiziert eure energetischen Hochs und Tiefs im Tages- und Wochenverlauf.
3. Plant bewusst: Legt energieintensive Aufgaben in eure Hochphasen.
4. Baut regelmäßige „Energieriegel“ in euren Alltag ein.
5. Schafft Rituale für den Energieaufbau und die Regeneration.
6. Übt euch im Grenzen-Setzen und im Umgang mit Energieräubern.

Vergesst nicht: Es geht nicht darum, ständig auf Hochtouren zu laufen. Eine gesunde Energiebilanz bedeutet auch, Phasen niedrigerer Energie zu akzeptieren und zu nutzen. Gerade in diesen ruhigeren Zeiten können wertvolle Ideen entstehen und wichtige Regenerationsprozesse stattfinden.

Mit einem bewussten Umgang mit eurer persönlichen Energie könnt ihr nicht nur produktiver werden, sondern vor allem ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben führen. Es ist wie bei einem Langstreckenlauf – nicht das kurze Sprint-Tempo zählt, sondern die richtige Energieeinteilung über die gesamte Strecke.

Artikelbild: Midjourney; Keywords: Persönliche Energie